Neurodiversität ist wie Biodiversität, es geht also um Vielfalt. Die Gesamtheit aller Menschen macht die Neurodiversität aus, weil wir alle unterschiedliche Gehirne haben. Ein einzelner Mensch ist nicht neurodivers.
Rund 80% haben ein neurotypisches Gehirn, rund 20% ein neurodivergentes. Zu Neurodivergenz gehören kognitiv Andere (Hochbegabte, kognitiv Eingeschränkte) oder solche mit ADHS, ASS oder spezifischen Lernstörungen, aber auch Hochsensible u.v.m.
Die Mehrheit der Menschen ist neurotypisch. Nicht zu verwechseln mit normal.
Das neurotypische Nervensystem hat einen höheren Dopamin-Spiegel und funktioniert wichtigkeitsbasiert, das neurodiverse interessensbasiert.
Das Anerkennen der Neurodiversität ist nicht nur ethisch und sozial gerecht, sondern bringt auch erhebliche wirtschaftliche und psychologische Vorteile mit sich.
Sehr viele Neurodivergente sind sehr empfindlich in ihrer Wahrnehmung. Zu grelles Licht, zu lautes Sprechen, unangenehme Gerüche, kratzige Kleider (Etiketten!). Kommt noch Stress hinzu kann es sich überwältigend anfühlen und es braucht eine Pause. Wenn sie rechtzeitig genommen wird, dauert das Erholen nicht besonders lange.
Hochsensibilität
Hochsensibilität wurde in den 90er Jahren von Elaine Aron beschrieben. Laut ihr sind 15-20% der Menschen HSP (Hochsensible Person). Bei HSP werden sinnliche Wahrnehmungen weniger stark gefiltert. Das führt zu einer Reizüberflutung, was zu Erschöpfung führen kann, was zu sozialem Rückzug führen kann. Dies kommt auch häufig bei ADHS und ASS vor.
HSP können in neuen Situation erst mal langsamer sein. Manche lernen langsamer, weil sie das «ganze Bild» brauchen.
Vorteile:
Sie können Signale früher wahrnehmen als andere (z.B. Brandgeruch) aber auch Stimmungen feiner wahrnehmen (stimmt etwas nicht, lügt jemand, etc.).
Nachteile:
Ihr Nervensystem kann bei zu vielen Eindrücken überlastet sein, insbesondere wenn die Eindrücke negativ sind (Lärm, unangenehme Gerüche, kratzige Kleidungsstücke).
Sie erleben oft eine erhöhte Reizbarkeit und Überempfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen. Denn der Körper befindet sich durch die vielen Reize ständig in Alarmbereitschaft.
Abb. Filtermodell: Lachenmaier Heiner: Erfolgreich im Beruf mit ADHS
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