Da ADHS-Symptome bei anderen (insbesondere neurotypischen Menschen) störend sein können, lernen viele schon als Kind schnell, diese zu unterdrücken zu versuchen, indem sie diese maskieren. Je nach Umgebung ist etwas anderes schwierig.
Maskieren verursacht hohe persönlichen Kosten. Zum einen kostet es sehr viel Energie sich anzupassen. Zum anderen werden die persönlichen Bedürfnisse übergangen, werden evtl. gar nicht erst erkannt.
Mit Maskieren ist ein bewusstes oder unbewusstes Verhalten gemeint, sich neurotypisch zu erscheinen. Z.B. wird das Verhalten von anderen Personen kopiert, obwohl es einem nicht entspricht. Oder es wird das eigene Stimming unterdrückt, obwohl es einem beruhigen würde. Oder es wird keine Rücksicht darauf genommen, dass das eigene Nervensystem durch Reize wie zu helles Licht, zu viel Lärm, unangenehme Gerüche überfordert wird (s.a. Hochsensibilität).
Insbesondere Frauen maskieren so stark, dass ihre Neurodivergenz entweder sehr spät in ihrem Leben diagnostiziert wird oder ihnen ihre Neurodivergenz gar abgesprochen wird. Dies kann zu einem Burnout führen.
Der Begriff Masking stammt vom renommierten ADHS-Forscher Dr. Russel Barkley, ⅓ der ADHSler tut es gemäss ihm.
Eine verbreitete Form von Maskieren besteht darin, es anderen recht machen zu wollen und zwar auf Kosten eigener Bedürfnisse. Dies wird people pleasing (anderen gefallen wollen) genannt. People pleaser:
- sagen (impulsiv) Ja zu Anfragen, bevor sie überprüft haben, ob sie über genügend Zeit oder andere Ressourcen dafür verfügen
- sie grenzen sich oft nicht ab, obwohl ihnen etwas nicht gut tut, um nicht ausgeschlossen zu werden
- übergehen eigene Bedürfnisse, um die von jemand anderem zu erfüllen, um die Beziehung (vermeintlich) zu stärken
Entmaskieren/Unmasking
Das Ablegen des Maskierung setzt eine „sichere“ Umgebung voraus, d.h. Verständnis für die neurodivergenten Symptome. Z.B. in einer Gesprächsgruppe. Wenn das Maskieren unbewusst geschah, müssen erst die Symptome bewusst gemacht werden, um diese zuzulassen.
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